Gefangen in Hohenschönhausen: Eine virtuelle Reise in die Vergangenheit

11. Mai 2017
um 19:00

Vor achtzehn Jahren, am 9. Mai 1999, starb der Schriftsteller und DDR-oppositionelle Jürgen Fuchs. Eines seiner bedeutendsten Werke ist das Buch „Vernehmungsprotokolle“, das er unmittelbar nach seiner Freilassung aus der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen schrieb.

Drei Filmemacher haben daraus einen ungewöhnlichen Kurzfilm gemacht. Der Zuschauer schlüpft darin in die Rolle eines Häftlings, der vom Staatssicherheitsdienst festgenommen und verhört wird. Gedreht mit einer 360-Grad-Kamera in 3D-Technik, ermöglicht der Film eine virtuelle Reise in die Vergangenheit. Während eines Empfangs bestand die Möglichkeit, den Film durch eine VR-Brille zu sehen.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die das Projekt finanzierte, lud in Kooperation mit IntoVR, dem Deutschen Spionagemuseum und dem Filmnetzwerk Berlin zur Premiere des ersten Virtual-Reality-Films über einen deutschen Erinnerungsort ein. In der anschließenden Diskussion mit Experten und Zeitzeugen ging es nicht nur um die Geschichte einer Diktatur, sondern auch um neue Formen der Vermittlung in der politischen Bildung.

Begrüßung
Dr. Hubertus Knabe (Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)
Martin Heller (Journalist, Gründer von IntoVR)

Diskussion
Lilo Fuchs (Witwe des DDR-Bürgerrechtlers Jürgen Fuchs)
Udo Schenk (Schauspieler)
Hans-Jochen Scheidler (Ehemaliger Stasi-Häftling)
Robert Rückel (Direktor Deutsches Spionagemuseum)
Michael Ginsburg (Journalist)

Moderation: Helmuth Frauendorfer (Stv. Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)


Datum: Donnerstag, 11. Mai 2017
Uhrzeit: 19 – 21 Uhr
Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstr. 66, 13055 Berlin